Was soll ich studieren ?

Diese Frage verfolgt einen seine ganze Jugend. Einige wissen es schon mit 8, andere nicht mal mit 28. Die Frage war schon immer da, auch vor unserer Generation, allerdings hatte man früher nicht diese Bandbreite an Möglichkeiten. Man musste einfach arbeiten, aus dem Haus kommen, auf eigenen Beinen stehen. Und das möglichst schnell bitte.

Heute wundert sich niemand mehr, wenn 18-Jährige nach der Schule ein Auslandsjahr machen (wollen & können), Papa bezahlt. Ok, ok, in einigen Fällen bezahlt auch der Heranwachsende selbst. Dennoch scheinen wir es nicht so eilig zu haben, uns einen festen Job zu suchen und sesshaft zu werden. Die meisten von uns suchen doch erst einmal das Abenteuer, bevor sie überhaupt eine Idee haben, welche der zahlreichen Ausbildungsplätze oder Studiengänge sie wählen sollen. Haben wir mittlerweile eine zu große Auswahl, sodass wir lieber vor der Entscheidung weglaufen als sie zu ergreifen?

Studienqual

Ich glaube, das ist auch alles Erziehungssache. Dennoch macht es uns der Markt nicht gerade leicht, das zu finden, was wir wollen und können. An der Uni Hamburg stehen allein 84 grundständige Studiengänge zur Auswahl. In ganz Deutschland über 18.000. Zum einen ist das natürlich super, wenn man auf der Suche nach einem exotischen oder sehr spezifischen Fach ist, das man unbedingt erlernen möchte. Und bestimmt ist „Mensch-Computer-Interaktion“ total spannend. Aber braucht man wirklich ein und dasselbe Fach mit 3 verschiedenen Schwerpunkten  (wie z.B. Geschichte, Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients, Schwerpunkte Iranistik, Islamwissenschaften oder Turkologie)? Verwirren diese ganzen Spezialisierungen die Schulabsolventen? Und ist eine Spezialisierung auf eine Nische überhaupt ratsam für den Arbeitsmarkt?

Nicht ohne Grund brechen so viele Studenten ihr Studium vorzeitig ab – Es war doch nicht das richtige oder man hat sich etwas anderes vorgestellt oder man hat etwas besseres gefunden. Ich selbst habe nach einem Semester mein Hauptfach noch einmal gewechselt – Obwohl ich Linguistik nicht uninteressant fand. Eine Uni-Bekannte von mir hat bis zum Staatsexamen Jura studiert – und dann vor der Prüfung abgebrochen. War doch nicht so ihr Ding.

Es herrscht dieser allgemeine Wunsch, nach dem Gymnasium an die Hochschule zu gehen – ‚Nun habe ich Abi, also will ich auch studieren.‘ Auch wenn für einige eine Berufsausbildung eventuell mehr Sinn gemacht hätte.

Und am Ende hast du doch immer das gemacht, was du wolltest, und stehst trotzdem ratlos da.

Viele meiner Freunde haben nach ihrem Erststudium entweder in einer ganz anderen Branche angefangen, als ihr Studiengang vorgegeben hätte, oder sie haben noch ein Studium angehängt, weil sie gemerkt haben, dass es besser zu ihren Wünschen passt. Manchmal fällt einem auch erst auf, was man möchte, wenn man einige Zeit in der vermeintlichen Traumbranche gejobbt hat.

Aus der Traum

Es ist natürlich bitter, wenn man jahrelang auf die Medien-, Immobilien- oder Finanzbranche hingearbeitet hat und nach 2 Jahren im Beruf merkt – Ach du scheiße. Aber hey – Besser jetzt als in 20 Jahren. Was soll’s. Hättest du es anders gemacht, hättest du dich auch immer gefragt, was wäre wenn…? Die Erfahrung macht es am Ende aus und sie lässt uns auch Entscheidungen fällen, die uns weiterbringen.

Auch wenn es scheint, dass nichts gelingt, ist manchmal das ganz genau das, was uns weiterbringt.

Man kann sich glücklich schätzen, wenn man nach der Schule weiß, wo man hin will. Das ist toll und ich bewundere die Leute, die es wissen und durchziehen. Ich verstehe aber genauso gut diejenigen, die sich während der Uni oder später im Beruf umorientieren und weiter suchen. Nach ihrem Sinn und ihrer Aufgabe. Und wir haben die Qual der Wahl. Wir sollten sie nutzen und alles ausprobieren, was geht. Wir sollten alles machen, um das zu finden, was uns am meisten Spaß macht. Wir sollten das Angebot nutzen, um das beste für uns selbst daraus zu machen, auch wenn man vielleicht mal vom Weg abkommt. Ja, es gibt zu viele Nischenstudiengänge, aber dennoch sollte jeder in der Lage sein, herauszufinden, was er machen will.

Wer noch Hilfe bei der Suche braucht, kann hier mal reinschauen:

Hilfreiche Selbsttests (Sammlung)

http://www.studieren.org

Studienwahltest Bachelor & more

Das Thema Studium werde ich noch öfter ansprechen. Ich freue mich über Anregungen und Rückmeldungen dazu.

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