Eine Freundin rief mich kürzlich aufgeregt an, um mir Neuigkeiten zu berichten. „Ich bin aber in der Bahn, das kann ich erst in 10 Minuten erzählen…“ OK.
Ich war gerade mit der Arbeit fertig, aber noch im Büro, das ab und an gefühlt zu meinem zweiten Zuhause wird. Ich fühlte mich gerade nicht besonders gut, hatte Stress, Krankheitsgefühle… War gerade eine Woche krankgeschrieben, weil mein Arzt meinte, ich wäre überarbeitet und weil er einige Tests machen wollte. Ich nahm meine Arbeit sehr ernst, tue es immer noch, aber manchmal wird es einfach zu viel und ich bin nicht so jemand, der seine Arbeit dann einfach vergisst. Jedenfalls war ich gerade an einem Punkt, an dem ich nicht mehr so wirklich weiter wusste.
Und dann rief meine Freundin an. Sie erzählte mir, dass in ihrem Leben überraschend jemand verstorben war. Eine Woche nach der Diagnose war derjenige tot. Krass, dachte ich. Ich erinnerte mich kurz an meine Mutter, die vor drei Jahren an Krebs starb. Auch bei ihr wurde die Krankheit zu spät erkannt. Das bringt mich zwischendurch immer wieder dazu, mir selbst zu sagen, was wirklich wichtig ist im Leben. Befass‘ dich nicht immer mit so unnötigem Zeug.
Auf der anderen Leitung wurde schnell gesprochen und in Eile geatmet. Sie war gerade unterwegs wohin. Sowieso immer unterwegs, dachte ich.
Was bringt mir mein Job?
Sie erzählte weiter davon, dass sie sich nach diesem Vorfall Gedanken darüber machte, was sie in ihrem Leben wirklich machen möchte. Sie redete von einem Buch, das sie kürzlich gelesen hatte und das ihr dabei geholfen hatte. Vor allem beschäftigte sie das Thema, was der Job ihr eigentlich bringt und ob er sie erfüllt. Und ob er ihr zukünftig Freude bereiten wird. Das Buch gab ihr Denkanstöße und Inspiration. Sie hatte sich dazu entschieden, den Job in der Werbe- und Marketingbranche bald an den Nagel zu hängen und ein Studium zu beginnen, das in eine komplett andere Richtung geht, aber ihrer Leidenschaft eher entspricht.
Ich dachte: Wow, du weißt jetzt, was du machen willst und bist so mutig, es auch wirklich zu tun. Nachdem du schon Joberfahrung in einer anderen Branche hast. Ich dachte auch kurz daran, wie schade es ist, dass sich junge Leute in der Medienbranche so fühlen (müssen) und sich doch so viele auf diese Branche schmeißen, als gäbe es nichts anderes. Aber das ist eine andere Geschichte.
Jedenfalls fragte ich nach dem Buch, da ich mich in einer ähnlichen Situation sah und nicht wusste, ob ich weiterhin in diese Richtung gehen möchte.
Kurz darauf schickte sie mir das Buchcover und ich lud das Ebook herunter.
Das Café am Rande der Welt
OK, dachte ich, dann mal los. Ich las das Buch an einem Abend durch.
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